Liebe Brüder und Schwestern,
die Nachrichten von der Anschlagsserie in Paris am gestrigen Abend und die Informationen über die mehr als 120 Todesopfer sowie die zahlreichen zum Teil sehr schwer Verletzten erschüttern uns alle zutiefst. Auch wenn die näheren Hintergründe noch unklar sind, haben offenkundig mehrere abgestimmte Terroranschläge in unvorstellbarer Brutalität eine Nacht des Terrors geschaffen, die über zahlreiche Familien und über ein ganzes Land unermessliches Leid gebracht hat. Mit unseren Gedanken und Gebeten sind wir bei den betroffenen Angehörigen und Freunden sowie bei unserer Partnerkirche Eglise Protestante Unie de France.
Ich erinnere an die Erklärung der Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland vom Januar 2015, in der wir in Reaktion auf die Anschläge in Paris formuliert haben:
,Als Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland bekräftigen wir die Geltung der allgemeinen Menschenrechte als Grundlage unseres Zusammenlebens in religiöser und weltanschaulicher Pluralität. Die universalen Menschenrechte ermöglichen und verwirklichen eine Achtung vor der Würde jedes Menschen. Nach unserem christlichen Glauben ist allen Menschen das mit der Gottebenbildlichkeit zugesagt. (…) Wir wollen uns nicht von Angst, Hass und Gewalt beirren und in eine Spirale der Gewalt hineinziehen lassen.‘
Ich möchte Sie bitten, bei der Gestaltung der morgigen Gottesdienste und insbesondere bei den Gebeten das Leid, die Betroffenheit und die Sorge aufzunehmen und vor Gott zu bringen.
Allem Augenschein zum Trotz hoffen wir, dass wahr wird, was der Prophet Jesaja 8,23 so ausgedrückt hat: Es wird nicht dunkel bleiben über denen, die in Angst sind.
Gott befohlen.
Ihr Manfred Rekowski